Donnerstag, 1. Dezember 2011

Gastbeitrag: Chrissi in Japan

Hallo zusammen!
Heute gibt es einen kleinen (oder eher etwas größeren) Gastbeitrag, der meinen kurzen Besuch bei Ben in Japan zeigt.

Ankunft
Das erste Bild zeigt Ben und mich in Osaka kurz nach meiner Ankunft. Status: übermüdet, verwirrt, aber hocherfreut über unser Wiedersehen und tief beeindruckt von der Stadt in der Fremde und Bens Japanischkenntnissen (die beim zweiten Blick aus nur wenigen, unterschiedlich kombinierten Satzfragmenten bestehen...).

Ungefähr so empfing mich Bens kleines Zimmer, in dem sich alles auf dem Fußboden abspielt: schlafen, ablegen, essen. Neues Feature: Der Quadratmeter Bayern, ein Stück Heimat in der Ferne, von Bens Mama organisiert.


Streifzüge
Da Ben schließlich arbeiten musste, zog ich einige Tage lang alleine durch Kobe, Kyoto und Bens Wohnort Hanayama bzw. Tanigami. Dabei stieß ich auf einige japanische Besonderheiten: Baulückenverschlusshäuser von etwa 2,5m Breite, Mini-Wohnmobile aus kastigen japanischen Mini-Autos uvm.

Da soll sich mal einer Zurechtfinden in der Menge...


Kobe
An einem Tag fuhr ich nach Suma, Kobes Strandviertel - sieht gar nicht mehr nach Japan aus, oder? Vor allem der japanische Surfer.


Japaner mögen gerne schön angelegte Parks. Hier war ich in einer Art japanischem Versailles, einem großen Park mit Botanischen Garten, Abenteuerspielplatz und Wanderwegen. Und antik anmutenden nackten Herren vor dem Wasserspiel und Schloß-Restaurant in Betonbauweise. Gewagter Stil.


Generell habe ich mich öfter auf der waldigen Hügelkette herumgetrieben, die sich nördlich von Kobe entlangzieht und wo man immer wieder schöne Aussichtspunkte über die Stadt findet. Von meinen weiteren Waldwanderungen finden sich hier keine Bilder, weil es doch eben immer nach Wald aussieht und nicht so spannend zu fotografieren ist. Aber Achtung: überall in den Hügeln gibt es Unmengen an Wildschweinen! Ich habe zwar keine gesehen, aber ihre Verwüstungssupren beobachten können.


Ein schöner Anblick bietet sich nach Einbruch der Dunkelheit am Hafen in Kobe, wo der Vergrügungspark wunderschön beleuchtet ist. Ja, man kann im Riesenrad einen Jungen auf einem Schaukelpferd erkennen. Energie wird jedenfalls nicht gespart.


Einen Abend waren wir mit Bens Kollegen zum Running-Sushi-Essen: leckeres, frisches Sushi und interessante Fischvarianten. In einem herzhaften Pudding fand Ben eine Krabbenschere. Und aß sie natürlich auf.
Ich beschränkte mich immerhin auf Fisch, der nicht mehr als solcher zu erkennen ist.
Insgesamt gut und günstig gespeist und sich prima mit den Kollegen unterhalten!


Mt. Maya
Sonntags Nachmittags machten Ben und ich uns auf zum Mt. Maya, ebenfalls Teil der Hügelkette nördlich von Kobe. Eigentlich kann man rauflaufen - wenn man genug Zeit hat. Hatten wir nicht und so nahmen wir die Seilbahn. Oben warteten wir auf den Sonnenuntergang und darauf, dass das Städtemeer unter uns zu Leuchten begann. Ein Wahnsinnsanblick - bei eisiger Kälte und Sturmwind. Ein Ort fernab von Allem, schwebend über dem Chaos.


Kyoto, Nara
In Kyoto und Nara widmeten wir uns einer Menge Tempel, Schreine und anderer historisch wertvoller Stätten, die überall in jeden Winkel der Stadt zu finden sind.
Kyoto ist die alte Haupt- und Kaiserstadt, bzw. war es für über 1000 Jahre lang. Nara hingegen war die erste Hauptstadt Japans, vor langer Zeit und das auch nur für 70 Jahre.

In diesem Tempel befindet siche eine bestimmt zwanzig Meter hohe Buddhastatue.


Wir haben nicht herausgefunden, warum die Buddhafiguren bzw. eigentlich nur Steine, auf denen vielleicht mal eine Figur drauf war, immer so gut angezogen und gewärmt sind. Die Figuren in den Tempeln haben auch immer etwas zu Trinken (oft Sake).


Nara ist berühmt für die 1200 Rehe und Hirsche (sehr kleine), die halbwild dort in der großen Parkanlage leben und von den Touristen hinreißend mit Keksen gefüttert werden. Dementsprechend frech und gierig sind die netten Tierchen. Streicheln lassen wollte das Reh sich dann von mir doch nicht.

Dieser Turnspecht war da schon etwas zahmer.

Aber Vorsicht: Die Rehe sind nicht so harmlos, wie sie aussehen!


Szenen aus dem Leben
Schön, mal wieder im Hostel zu sein und mit den unterschiedlichsten Menschen zu reden und zu erfahren wie sie leben! (Im Hintergrund läuft übrigens Mary Poppins auf Japanisch; die Lieder allerdings im Original.)


Ben probiert einen Yukata, einen Sommerkimono.


Ich werde belagert von Schülern, die ihr rudimentäres Englisch an mir testen wollen, leider aber nicht konversationsfähig sind.


Anscheinend war in Nara eine Art Fest, bei dem kleine Kinder fein herausgeputzt wurden - so eine Art shintoistische Erstkommunion oder eine Segnung?


Wohnerfahrung

In Nara übernachteten wir in einem Bed&Breakfast, was wir beides erhielten. Das Bett im traditionellen Tatami-Zimmer muss man sich allerdings selbst auf dem Boden bauen. Frühstück bekamen wir gebracht.


Redleaf-Season
Fast so wichtig wie die Kirschblütenzeit im Frühjahr ist die Zeit, in der sich im Herbst die Blätter des japanischen Ahorns knallrot färben. Ein toller Anblick. Das Gelbe ist ein Gingkobaum, der ebenfalls an jeder Ecke wächst.

1 Kommentar:

  1. Das Essen oder der Sake sind einfach nur Opfergaben. Die bunten Lätzchen haben leider einen traurigen Hintergrund. Wenn ein Fötus abgetrieben wird, es zu einer Totgeburt kommt oder ein Kind sehr früh stirbt, braucht es nach dem Tod die Hilfe von Jizo auf seinem Weg und damit der weiß wem er helfen soll, bekommen die Statuen das Babylätzchen umgehängt.
    Wenn es der 15. November war, dann könnte das in Nara das Shichi-go-san Fest sein bei dem der Übergang vom Kleinkind zum Kind gefeiert wird.

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